Exkurs: Mittelwertmethode


Die Preiselastizität gibt die Preissensitivität der Nachfrager an. Das bedeutet, um wie viel sich die abgesetzte Menge ändert, wenn der Preis des Produktes verändert wird. Zur Berechnung der Preiselastizität haben wir bisher folgende Formel verwendet:

Für absolute Preisänderungen (also die Bogenelastizität) sind die Differenzen aus ursprünglicher Menge bzw. Preis und neuer Menge bzw. Preis relevant. In der Übung wurde als Bezugswert für hierbei die Berechnung jeweils die ursprüngliche Menge bzw. der Preis gewählt:

Sodass sich für die Bogenelastizität folgende Formel ergab:


Beispiel: Von einem Produkt werden zunächst x1=400 Stück zu einem Preis p1=20 Euro nachgefragt. Bei einer Preiserhöhung um 3 Euro auf p2=23 Euro, werden nur noch x2=350 Stück nachgefragt. Die Preiselastizität nach der bisherigen Formel ergibt sich dann wie folgt:


Das Problem dieser Berechnungsmethode liegt allerdings darin, dass sie relativ ungenau ist. Das liegt daran, dass wir als Basis (Bezug) für die relativen Mengen- und Preisänderungen jeweils die ursprüngliche Menge bzw. den Preis verwenden (x1 bzw. p1). Man könnte genau so gut auch die neue Menge bzw. den neuen Preis als Bezug verwenden (x2 bzw. p2). Hierbei würden sich dann allerdings die Elastizität ändern:

Wie man sieht, ändert sich die Elastizität nicht nur, wenn man eine andere Bezugsbasis wählt, sie „wandert“ sogar vom unelastischen, in den elastischen Bereich. Es ändert sich also sogar grundlegend die Interpretation.


Um dieses Problem zu umgehen, kann man die sogenannte Mittelwertmethode verwenden. Das Prinzip ist relativ einfach: Statt entweder nur die alte Menge bzw. den alten Preis oder nur die neue Menge bzw. den neuen Preis als Bezugsvariablen zu verwenden, werden bei der Mittelwertmethode jeweils die arithmetischen Mittel aus alten und neuen Werten benutzt.

Die neue Formel für die Elastizität sieht dann zwar etwas komplizierter aus, ist aber sehr viel genauer:

Für das Beispiel von oben würde man nun die folgende (präzisere) Preiselastizität erhalten:

Dieser Wert liegt nun zwischen den beiden anderen Werten und ist eine deutlich bessere Annäherung.


Quelle:

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